Ko Mook – oder wenn man denkt, es geht nicht noch schöner….

Loslassen von einem so schönen Ort wie auf Koh Lanta und weiterzuziehen, ist schon mit dem einen oder anderen Gedanken des bleiben und behalten wollens behaftet. Leichte Zweifel, ob es dort wo es mich jetzt hinzieht, auch so schön ist, begleiten mich aber nur bis zur Abfahrt. Sofort finde ich es wunderbar spannend wieder unterwegs zu sein. Und die Fahrt war dann auch gleich mal sehr abenteuerlich und ich bin immer wieder erstaunt, dass ich nach drei stündiger Bootsfahrt samt Gepäck auf der anvisierten Insel ankomme. Diesbezüglich werde ich auch immer gelassener.

Auf dem Weg vom Pier zu meiner gebuchten Unterkunft laufe ich durch ein ursprüngliches Stück Thailand. Hütten der Einheimischen, spielende Kinder, jede Menge freilaufender Hunde, Katzen und Hennen säumen meinen Gang. Auch gibt es auf der Insel keine Autos. Ein ganz anderes Bild zeigt sich mir als auf Koh Lanta, wo der Tourismus, wie ich erst hier bemerke, schon mehr Einzug gehalten hat. Ich finde diese Insel jetzt schon klasse. Diese Einfachheit hier ist so faszinierend und ich habe das Gefühl, erst jetzt richtig in Thailand angekommen zu sein.

Als ich am Mookanda Resort ankomme, wirken sie etwas erstaunt, dass ich drei Nächte gebucht habe. So wird mir ein Bungalow gezeigt, der so gar nicht meinen Vorstellungen entsprach. Fenster die sich nicht schließen lassen sind ja noch nicht so schlimm, aber die Matratze dünn und durchgelegen und dann der Blick ins Bad, kein Waschbecken, kein richtiges Klo und nur ein Schlauch zum Duschen. Ich bestelle erst mal ein Bier und überlege, ob ich hier bleiben soll. Gut, es muss ja nicht immer Luxus sein, wenn schon Thailand, dann richtig und ich beschließe es wenigstens für eine Nacht zu testen. Ich teile denen meinen Entschluss mit und sie bieten mir darauf hin ein Zelt für eine Nacht for free an. Na dann halt so, wird bestimmt auch eine interessante Erfahrung und die auch noch umsonst. Aber am späten Abend nach einer Stunde im einsamen Zelt, kommt das erste mal seit ich in Thailand bin, ein mulmiges Gefühl auf und nachdem sich mein Kopfkino nicht stoppen lässt, packe ich meinen Rucksack zusammen und begebe mich zu einer anderen Anlage, der Coco Lodge. Auch hier kann ich zwar die erste Nacht nur im Zelt schlafen, aber ich bin nicht die Einzige und die Besitzer kümmern sich ganz rührend um mich.

Den ersten Tag hänge ich erst mal in der Coco Bar ab, unterhalte mich in meinem mangelhaften Englisch stundenlang mit der Französin, die die Bar betreibt und die mit Jaz, dem thailändischen Besitzer meiner Unterkunft, verheiratet ist. Bis zum Abend habe ich dann drei deutsche Reisende kennengelernt, die auch alle alleine unterwegs sind. Am nächsten Tag begeben wir uns gemeinsam auf eine Tour durch den Dschungel zum Sabai Beach. Nach eineinhalb Stunden, fast zwei Litern Wasser, die sich über meine Haut sofort wieder verflüchtigt haben, erreichen wir den einsamen Strand den man nur auf diesem Weg oder per Boot erreichen kann. Am Abend bin ich dann von Muriel, der Französin, ans Feuer eingeladen und ich esse mit den Einheimischen fangfrischen Fisch. Am dritten Tag nehme ich an einer Tagestour zum Schnorcheln teil. Es ist schon beeindruckend in einem Schwarm Fische zu schwimmen und auch die Farbenvielfalt die sich mir dabei bietet. Mittags verbringen wir einige Zeit an einem einsamen Strand auf Koh Kradan und zum Abschluss geht es noch in die Emerald Cave. 80 Meter durch eine stockdunkle Höhle zu schwimmen, ist schon eine kleine Herausforderung. Aber es dauert gar nicht lange und schon zeigt sich die Öffnung zu einer beeindruckenden Lagune, wo durch den Geruch die dort lebenden Affen wahrnehmenbar sind. Da sich unser Guide hervorragend auskennt, sind wir überall alleine.
Am Abend nimmt mich Jaz mit auf das Festland, da mir das Geld ausgeht und es auf dieser Insel keinen Bankautomaten gibt. Schöne Stimmung bei Sonnenuntergang mit dem Boot unterwegs zu sein. Wir holen noch jemanden ab und ich werde noch zum Essen eingeladen. Die vegetarische Variante ist hier nicht immer ganz so einfach einzuhalten, es gibt wieder mal Fisch.

Auf dieser kleinen Insel, auf der es weder Autos noch Geldautomaten gibt, habe ich in drei Tagen bereits mehr erlebt und mehr Menschen kennengelernt als in sechs Tagen auf Koh Lanta.

Momentan liege ich mit einem Mango Shake am Strand, schreibe diesen Blog und es spielt gerade keine Rolle mehr, ob ich hier bleibe oder weiterreise….