Nach sechs sehr schönen Tagen auf Ko Mook entschließe ich mich, am Samstagmorgen weiterzuziehen. Meine Weiterreise führt mich über Trang nach Krabi, wo ich vor habe, eine Nacht zu verbringen, um dann weiter nach Koh Jum überzusetzen. Als ich in Krabi ankomme, bin ich erstmal etwas schockiert. Nicht nur, dass es mir hier laut, aufdringlich und stickig vorkommt, mein gebuchtes Zimmer ist ganz schrecklich und riecht übelst nach Waschmitteln. Dafür hat es aber eine Art Terrasse, die irgendwie allerdings so gar keinen Sinn macht, da sich das Zimmer ohne Aussensicht im Keller befindet. Erst mal einen Kaffee trinken gehen und die aktuelle Lage betrachten, steht mir im Sinn. Nachdem mir klar ist, was ich will, gehe ich zurück und lasse mir ein anderes Zimmer für einen kleinen Aufpreis geben und organisiere die Weiterreise auf die nächste Insel. Ganz entspannt kann ich mich nun auch auf das abendliche Treiben in Krabi einlassen und entdecke sogar, trotz anfänglicher Abneigung, einen gewissen Charme darin.
Die Fahrt am nächsten Morgen nach Koh Jum ist recht abenteuerlich und allein dafür lohnt sich schon der Besuch dieser Insel. Die Fähre hält mitten im Andamanensee an und zig Longtailboote steuern uns an und nehmen uns Urlauber zu sich an Bord. Ein wildes hin und her findet dann dort statt und auch ich muss noch auf See das Longboot samt Gepäck wechseln. Jedem steht irgendwie ein Grinsen im Gesicht, da wohl die Wenigsten so etwas schon erlebt haben. An Land heißt es dann erstmal kniehoch ins Wasser springen und hoffen, dass alles trocken ans Ufer gelangt.
Der Strand ist super schön, aber so wirkliches Glück scheine ich bei der Bungalowauswahl gerade nicht zu haben, denn auch hier ist der Aspekt des Wohlfühlens eher gering. Allerdings nur was den sehr spartanischen und mit Ameisen und kleinen Gekkos bewohnten Bungalow betrifft. Der dazugehörige Strandbereich ist sehr chillig und das Essen beim Last Fisher schmeckt super. Man könnte es jetzt als Manko sehen, dass die Internetverbindung nur sporadisch und wenn, nur ganz langsam funktioniert, ich empfand es als sehr wohltuend. Die drei Tage dort waren angenehm entspannt mit spazieren gehen, in der Stille verweilen und beobachten, lesen, Sonnenuntergängen und interessanten Gesprächen. Zur Überraschung kam am Tag nach meiner Ankunft zufällig ein befreundetes Paar im Nachbarresort an. Es ist ein schönes vertrautes Gefühl, jemanden aus der Heimat zu treffen.
Jetzt bin ich seit drei Wochen unterwegs und immer mehr lasse ich mich nur noch von meinen Impulsen leiten. Am Abend meiner Abreise weiß ich zwar, dass ich keine weitere Nacht in diesem Bungalow übernachten werde, aber dass ich von der Insel abreise, habe ich erst am Morgen entschieden. So mache ich mich wieder auf Richtung Krabi und habe zum ersten Mal keine Unterkunft gebucht. Ich werde an Land gleich angesprochen, ob ich ein Zimmer brauche und lasse es mir zeigen. Diesesmal bin ich freudig überrascht über das Zimmer, einfach, aber sauber und günstig. Neue Erfahrung dazu gewonnen, so kann es also auch gehen.
Am nächsten Morgen, zwei Tage vor der Abreise Richtung Pai, zieht es mich noch nach Ao Thalane. Ich miete mir in Krabi einen Roller und fahre, samt meinem Gepäck, 35 Kilometer in eine sehr ansprechende Anlage. Die Landschaft hier ist unglaublich faszinierend mit den Felsformationen und Mangrovenwäldern.
Allerdings kaum angekommen, fängt es zu regnen an und dauert nun schon über vier Stunden an. So sitze ich nun mit der Katze unter dem Vordach meines Bungalows und wir warten gemeinsam darauf, dass der Himmel aufhört zu weinen.